Eines Tages
bemerkte der König, dass er alt geworden war. Er rief seine Söhne in die große
Halle. „Bis zum Abend habt ihr Zeit“, sagte er, „diesen Saal zu fülle.“ Er gab
ihnen einen Silberling. Das war nicht viel. „Wer es schafft, soll mein
Nachfolger werden“.
Die beiden zogen
los. Der Ältere kam an ein Feld, auf dem Leute gerade Weizen droschen. „Ich
gebe euch einen Silberling für die Spreu!“ Die Bauern waren froh, die Spreu
los zu sein und brachten sie sogar ins Schloss. „Du kannst mich zum König
machen“, rief der Ältere seinem Vater zu, „ich habe den Saal gefüllt.“
Aber der Vater
wollte noch warten. Als es dämmerte, kam schließlich der Jüngere. „Räumt
dieses nutzlose Zeug hier raus“, sagte er. Dann stellte er eine Kerze in die
Mitte des Saales. Er zündete sie an. Warmes Licht füllte den ganzen Raum und
ließ die Gesichter des Königs und der Söhne, der Diener und der Mägde
leuchten.
Der alte König lächelte: „Du
wirst mein Nachfolger.“
Verfasser unbekannt
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